Bilder aus 30 Jahren Vereinsgeschichte wecken Erinnerungen

aus der Dattelner Morgenpost
von Jürgen Rottmann

Lang, lang ist’s her: Dattelns Heimatfreunde schauen sich alte Fotos an. (Foto: Kalthoff)

Datteln.(jr) Auf 30 Jahre Vereinslebens blickte plattdeutschen Sprach- und Heimatverein im Hermann Grochtmann-Museum zurück. Die Vorsitzende Gertrud Ritter und ihr „Vize“ Theo Beckmann hatten 250 Bilder aus dem Archiv des Vereins ausgesucht und digitalisiert. So ging es auf Zeitreise.

Bei der Vorführung der „alten Schätzchen“ gab es so viel Entzücken, wieder erkennen und „schau mal, wie jung wir da noch waren“, dass es nur gelang, etwa die Hälfte der Fotos auf die Leinwand zu beamen.

Zu Anfang der 1980er-Jahre gab es noch zünftige Kostümfeste zu Weiberfastnacht auf dem Heimboot Krebs. Fotos, die manchem Anwesenden die Lachtränen in die Augen trieben beim Wiedersehen und Erkennen der eigenen Kostümierung.

Gertrud Ritter lag die Erinnerung an den Ausflug zum ehemaligen Dominikaner- Kloster Warburg im Juli 2002 besonders am Herzen. Im Schatten von St. Dominikus in Meckinghoven geboren, konnte sie dort an den Gräbern der Patres Berthold, Pankratius und Ludolf verweilen und Jugenderinnerungen nachhängen an Zeiten, da diese drei Männer im Dominikanerkloster Meckinghoven gelebt und gewirkt haben.

Ein bisschen Wehmut kam auf, als die Bilder der Tanzgruppe des Vereins zu sehen waren, die in ihren westfälischen Trachten nicht nur bei Rathausfesten für Furore sorgte. Sowohl Tanzgruppe, als auch Rathausfest sind Vergangenheit. Wie auch die Gastspiele der Plattdeutschen Bühne Recklinghausen mit dem legendären Baas Josef Klosterkamp.

1987 führte man die Geschichtswerkstatt der VHS an den Verein heran. Etliche Bücher und Veröffentlichungen und 21 Zeittafeln an historischen Plätzen in Datteln und auch in der Partnerstadt Cannock sind im Laufe der Jahre entstanden. Das erste, „Datteln in der Kaiserzeit“, sei „noch in Handarbeit mit Schreibmaschine geschrieben worden, erinnert sich Theo Beckmann.

Fahrradtouren, Busfahrten, Wanderungen – das hieß immer Heimat erleben. Namen wie Reinhold Grau, Werner Geismann, Anny Meisterernst, Heinz Schulte- Althoffund viele andere weckten Erinnerungen.

Beeindruckend die Fahrt nach Cannock mit Besuch des Soldatenfriedhofs, die Schnatgänge mit den Heimatfreuden aus Oer-Erkenschwick und auch die Gespräche mit Alois Nusshardt, dem Waltroper Heimatvereinschef, der auf Datteln nicht gut zu sprechen war … Gertrud Ritter erzählte von den Siegen der Horneburger Schulkinder mit Rektor Heinz Möllers bei plattdeutschen Lesewettbewerben. Und dann war da noch die Meckinhover Bäuerin mit dem Vornamen Christine. Auf Platt „Stine“. Die hatte, um auf ihrem eigenen Land nach Horneburg zur Kirche gehen zu können, ihrem Nachbarn ein Stück Land abgekauft. Der Weg heißt heute „Stinen Patt“.

Die anderen Bilder soll es bei einem Treffen im Herbst zu sehen geben.

Ein Foto weckt Erinnerungen: Dattelns Heimatfreunde am 5. Juli 2002 auf den Stufen des ehemaligen Dominikaner-Klosters in Warburg.